Alpakahof mit Emotionen...

Ingolf, Christian & Andrea Braun
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04420 Makranstädt/Quesitz (bei Leipzig)
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Zucht - Verkauf - Faserverarbeitung - Spinnkurse

Kleines Alpaka ABC

Von A-Z alles über unsere Alpakas

Eine Projektarbeit von Theresa Neubauer (FÖJlerin 2013/2014)

Angefangen hat alles im Frühling 2002. Seit unserer ersten Begegnung mit Alpakas waren wir fasziniert von diesen exotischen und liebenswerten Tieren. In den folgenden 6 Monaten wurde hin und her überlegt, alle möglichen Informationen gesammelt und dann beschlossen. Wir wollen ein Leben mit Alpakas. Die ersten beiden tragenden Stuten zogen im November auf unserem neu gegründeten Alpakahof Quesitz ein. Was waren wir, und sind es heute noch, stolz auf unsere ersten Beiden…

Als dann im folgenden Jahr die ersten Fohlen gesund zur Welt kamen, war unser Glück perfekt. Inzwischen tummeln sich zwischen 20 und 30 Alpakas auf den verschiedenen Weiden in und um Quesitz.

Da die Farbenvielfalt beim Alpaka einzigartig ist, versuchen wir dies in unserer Herde zu demonstrieren. Sie finden bei uns Tiere von weiß, beige, verschiedensten Brauntönen bis hin zu seltenen grau und schwarz. Außerdem bieten wir Ihnen eine Auswahl beider Rassen, den kuscheligen Huacayas und die edlen Suris.
Natürlich können wir nicht alle Tiere behalten und müssen uns, mit schweren Herzen, auch von ihnen trennen. Schließlich muss so ein Unternehmen auch wirtschaftlich sein. Wir achten aber darauf, dass unsere Tiere ein liebevolles und artgerechtes Zuhause bekommen. Selbstverständlich werden alle Fohlen geimpft, entwurmt, gechipt und an das Halfter gewöhnt. Durch den täglichen Gang auf weiter entfernte Weiden, Auftritten auf Messen, Altersheimen usw. können unsere Tiere mit einem gewissen Maß an Stress und somit auch neuen Situationen gut umgehen.

Die Heimat der Alpakas sind die Anden in Südamerika. Ihren Ursprung haben sie in Peru, Bolivien und Chile. Vor 5000 Jahren wurden sie dort von den Vorfahren der Inkas als Haustiere domestiziert. Daher gehören sie zu einer der ältesten Haustierarten der Welt. Die Landschaft in denen die Alpakas heimisch sind, die Anden, ist das längste Gebirge der Welt. Dort grasen sie noch heute mit ihren Vorfahren, den Vikunjas, in bis zu 4000 Meter Höhe.

Klima
Gebirge sind in der Regel Klimascheiden, das heißt sie trennen klimatisch unterschiedliche Regionen. Die Anden bilden so eine Klimascheide, sie trennen die trockene Wüste im Westen vom wechselfeuchten Osten.
Doch in den Anden selbst gibt es die Trocken- und die Regenzeit. Die Vegetation ist daher eher karg. Die Alpakas ernähren sich dort von hauptsächlich Gräsern aber auch von Moosen und Büschen. Jedoch sind in diesen einfachen Gewächsen alle Nährstoffe und Mineralien enthalten, die ein Alpaka braucht. Dies liegt unter anderem auch daran, dass Alpakas gute Verwerter sind und nur kleinen Futtermengen benötigen.

MMR Derek *15.09.2003
QAI Montgomery *22.09.2003
AQ Helado
Mit Helado haben wir eine unserer Auszeichnungen erhalten.
Er wurde an einen befreundeten Betrieb verkauft und ist da nun erfolgreicher Deckhengst. Sein Nachwuchs hat auf einer Show den ersten Platz belegt.

Alpakas sind sanftmütige, stolze, aufmerksame und vor allem extrem neugierige Tiere. Sie sind intelligent, lebensfroh, geduldig, tolerant aber manchmal auch ein wenig eitel und zickig. Die Tiere haben wie alle Lebewesen einen anderen Charakter mit vielen Gesichtern. Hinzu kommt auch die jeweilige Stimmung, die vor allem von Faktoren wie Hunger, Gesundheit, Trächtigkeit oder auch einfach mal durch einen schlechten Tag beeinflusst wird. Doch man kann bei jedem Alpaka, das man länger kennt, einen eigenen Charakter erkennen. Bei uns leben Clowns, Diven, Tagträumer, Angsthasen, Beschützer, Draufgänger, Drachen, Meckertanten, Schlafmützen und noch viele andere.

Als Herdentiere sind Alpakas von Natur aus auch sehr wachsam. Wenn vermutet wird, dass sich ein Eindringling nähert, wird laut Bescheid gegeben und sie Situation erst mal nach der Gefahrenstufe eingeschätzt. Wenn sich der Angreifer nicht wieder zurückzieht, schlägt ihn die Herde gemeinsam in die Flucht (-> Verteidigung).

Vor etwa 7000 Jahren begann bereits die Domestikation von Guanakos und Vikunjas bei den Vorfahren der Inkas. Zu dem Zeitpunkt hielt man sie wegen ihres Fleisches und des Leders. Irgendwann wurde die Verarbeitung von den Fasern entdeckt, wodurch sie nicht mehr reine Schlachttiere wurden. Dies hatte zur Folge, dass die Menschen die Tiere mit nicht so guter Wolle aussortierten, wodurch ein neuer Selektionsfaktor auf die Populationen traf und sich neue Arten, das Lama vermutlich aus dem Guanako und das Alpaka vermutlich aus dem Vikunja, entwickelten.

Das Lama wurde dazu gezüchtet, um schwere Lasten zu tragen. Dadurch wurde der Handel um vieles erleichtert. Dies war die Grundlage, auf dem der Fortschritt im Inkareich beruhte. Das Alpaka wurde dazu gezüchtet, beste Wolle und vor allem mehr Wolle zu liefern, als die Vikunjas. Die Vikunjas haben noch heute eine edlere Wolle als die Alpakas, aber pro Jahr (pro Schur) nur 200g, die Alpakas mittlerweile etwa 2- 4 kg. Die Lamas begleiteten die Menschen damals täglich, die Alpakas lebten frei in den Anden und wurden nur einmal im Jahr gefangen um geschoren zu werden. Das ist auch der Grund dafür, dass Lamas etwas menschenbezogener sind als die Alpakas.

Die Alpakas haben, wie andere Wiederkäuer auch, im vorderen Teil des Gebisses nur unten Zähne und oben eine harte Gaumenplatte. Damit können sie das Gras gut abrupfen. Zusätzlich können sie durch ihre gespaltene Oberlippe die Gräser besser selektieren. Sie bekommen das ganze Jahr über Heu, welches sie ebenfalls problemlos zerkleinern können. Natürlich bekommen sie davon im Winter mehr als im Sommer. Im hinteren Teil des Gebisses haben sie sowohl im Oberkiefer und Unterkiefer Zähne. Damit können sie die Nahrung gut zerkleinern. Frisches Wasser muss selbstverständlich immer zugänglich sein.

Die tragenden und fohlenführenden Stuten bekommen bei uns, um einer Abmagerung vorzubeugen, zusätzlich Kraftfutter gefüttert, da das Fohlen oft an ihren Energiereserven zehrt. Auch alte, kranke und schwache Tiere erhalten von uns dieses ballaststoffeiche Müsli. Die Topinamburpflanze, eine Art Süßkartoffel, ist ebenfalls wie die Alpakas in Südamerika heimisch. Deshalb bekommen unsere Alpakas ab und zu auch Topinambur zu fressen. Es ist sehr wichtig, dass die Alpakas kein Obst zu fressen bekommen, da sie davon eine Magenübersäuerung bekommen können. Dies hat starke Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Abmagerung zur Folge und kann sogar zum Tod führen.

Huacaya Faser

Deutlich erkennbar ist der typische Crimb.

Das Alpaka bietet als einziges Fasertier, 22 verschiedene Farben und bis zu 60 verschiedene Farbschattierungen. Alpakafasern fühlen sich sehr weich an und sie besitzen einen sehr schönen Glanz, der bis ins Endprodukt erhalten bleibt.

Die Faser des Alpakas wird in folgenden Qualitätsstufen unterschieden:
Baby Royal: unter 20 Mikron
Baby: 20 – 23 Mikron
Superfine: 23 - 27 Mikron
Medium: 27 - 30 Mikron
Strong: 30 - 36 Mikron
Coarse: 36 & gröber

Verallgemeinert lässt sich sagen, dass Alpakafasern unter 20 Mikron außergewöhnlich gut sind und über 30 Mikron als sehr grob gelten. Baby Royal und Baby müssen nicht zwangsläufig von einem Fohlen stammen, sondern können auch Ergebnis züchterischer Bemühungen sein. Alpakas, die Faserqualitäten unter 23 Mikron besitzen sind besonders wertvoll für die Zucht.

Huacaya Faser

Huacaya und Suri im Vergleich

Huacayas stehen für feine, weiche Fasern, welche im rechten Winkel stehend zur Haut wachsen. Gute Huacaya Fasern weisen einen typischen Crimp (feine Kräuselung) auf.
Die Faserqualität wird bestimmt durch:

1. Feinheit: (Dicke der Faser in Tausendstel Millimeter)
2. Dichte (Faseranzahl pro Quadratzentimeter Haut)
3. Charakter (Crimpausprägung und Länge der Faser)
4. Länge des "Staples" (Haarbündels)
5. Glanz
6. "Medulated fibre" ( Anteil der gröberen Faser bzw. Grannenhaare)
7. Uniformität der Feinheit (Wie einheitlich ist die Faserfeinheit des gesamten Tieres)
8. Uniformität der Länge (Wie einheitlich ist die Faserlänge des gesamten Tieres)

Suri Faser

Surifaser

Suris stehen für gleichmäßige Lockenstrukturen, hohen Glanz, seidige Weichheit und die Länge der Faser. Die Faser wachsen im Gegensatz zum Huacaya hängend zum Körper.

1. Feinheit: (Dicke der Faser in Tausendstel Millimeter)
2. Dichte (Faseranzahl pro Quadratzentimeter Haut)
3. Charakter (einheitliche feine Lockenstruktur mit idealerweise enger Löckchenformation)
4. Länge des "Staples" (Haarbündels)
5. Glanz
6. "Medulated fibre" ( Anteil der gröberen Faser bzw. Grannenhaare)
7. Uniformität der Feinheit (Wie einheitlich ist die Faserfeinheit des gesamten Tieres)
8. Uniformität der Länge (Wie einheitlich ist die Faserlänge des gesamten Tieres)

Alpaka der Rasse Suri

Erkennbar bei unserem Monty:

ein geringer Anteil an Deckhaaren, der Glanz, die Weichheit, die Faserlänge und eine einheitliche feine Lockenstruktur.

Alpakawolle mit handwerklicher Qualität

Die Verarbeitung von Alpakawolle ist mit der Verarbeitung von Schafswolle vergleichbar, allerdings mit dem Unterschied, dass Alpakawolle nur einen Wollfettanteil von ca. 0,2% besitzt und nach der Schur gleich gekämmt und versponnen werden kann.

Unsere Wolle wird zu 100 Prozent in Handarbeit und absolut chemiefrei verarbeitet.

Die Alpaka Schur

Alpakas sollten einmal pro Jahr zu Beginn des Sommers geschoren werden. Hierdurch wird das Alpaka vor der Wärme im Sommer bewahrt und zugleich steigert sich durch eine regelmäßige Schur die Qualität des Vlieses, da es nicht zu lange der Witterung ausgesetzt war. Vor der Schur wird das Alpaka gesäubert. Durch Bürsten oder Striegel lassen sich Grassamen, Heu und andere grobe oberflächliche Verschmutzungen entfernen.

Während der Schur wird das Alpaka in der Regel in der Seitenlage fixiert. Alpakas, welche mehr an den Menschen gewöhnt sind können auch im Stehen geschoren werden. In der Regel lassen sich Alpakas friedlich Scheren. Die Schur entscheidet im erheblichen Maße über die Qualität der Endprodukte, weshalb wir ihr eine große Bedeutung zukommen lassen.

Anleitung zur richtigen Schur
Das Vlies sollte vor der Schur gesäubert werden. Dabei muss man sehr vorsichtig sein, damit man das Vlies nicht beschädigt.Das Alpaka muss zur Schur trocken seinZu kurze Faserstücke vermeidenNach der Schur muss die Wolle sortiert werden, die qualitativ hochwertigere Wolle vom Rumpf wird von den restlichen Partien getrennt

Kardieren

Kardierwerkzeug

Durch das Kardieren von ungewaschener Wolle mit einer Kardiermaschiene, werden die Fasern in eine Richtung gelegt und von weiterem Schmutz befreit. Mit der Kardierwalze wird die Wolle von zwei gegenläufigen Bürsten bearbeitet und geordnet. Das Kardieren ist ein essentieller Vorgang um beim Spinnen einen gleichmäßigen Wollfaden zu erhalten.

Spinnen / Verzwirnen

Spinnrad

Das geordnete Vlies wird nach dem Kardieren mit einem Spinnrad zu einem Faden versponnen. Je nach Bedarf können durch ein gezieltes Rückwärtsdrehen des Spinnrades zwei oder mehrere zuvor fertig gesponnene Fäden miteinander zu einem fertigen Faden verzwirnt werden.

Wäsche & Wicklung

Wolle

Nach dem Spinnen wird die Wolle mehrere Male gebunden und nun mit speziellem Wollwaschmittel in Wasser eingeweicht und gewaschen. Nach mehrmaligem Spülen werden die gebundenen Fäden zum Trocknen aufgehängt und danach zum Wollknäuel gewickelt. Nun kann mit dem Stricken begonnen werden.

Deckakt

Paarungszeit: Immer (Stuten: ca. 12-tägiger Zyklus)
Bei uns werden die Stuten im Frühjahr oder Sommer gedeckt, damit die Fohlen nicht zur kalten Jahreszeit zur Welt kommen

Tragzeit: Ca. 11,5 Monate, jedoch unterschiedlich.

Jungtiere: 1

Geschlechtsreife:
Stuten: ca. 1 ½- 2 Jahre
Hengste: ca. 2 ½ - 3 Jahre

Wenn der Deckakt erfolgreich verlaufen ist, trägt die Alpakastute etwa elfeinhalb Monate ihren Nachwuchs aus. Wir haben jedoch auch, unter sehr viel Aufwand, Fohlen mit 10 Monaten großgezogen. Allerdings gab es auch Trächtigkeiten, die über ein Jahr gedauert haben. Die Trächtigkeit kann durch eine Ultraschalluntersuchung überprüft werden.
Nach diesen ca. 11,5 Monaten kommt es zur Geburt. Normalerweise beginnt diese in den späten Morgenstunden oder zur frühen Mittagszeit. In der Regel dauert sie 20- 30 Minuten. Jedoch gibt es immer Fälle, wo es auch mal schneller oder langsamer gehen kann.
Die Alpakastute leckt ihr neugeborenes Fohlen nicht trocken. Daher ist es wichtig, dass sie ihren Nachwuchs nicht zu kühlen oder gar kalten Jahreszeiten bekommt. Falls dies doch der Fall sein sollte, muss man über einen gut temperierten Stall verfügen.

Die Geburt kann man in drei Phasen unterteilen:

1. Eröffnungsphase
2. Austreibungsphase
3. Nachgeburtsphase

Die erste Phase kann sich durch Unruhe, Schwellung der Scheide, häufiges Urinieren und Kotabsetzen ankündigen. Dies ist jedoch nicht bei jedem Tier so und ist auch nicht immer deutlich zu erkennen.
Die zweite Phase, die Austreibungsphase, bei der das Fohlen durch den Geburtskanal gepresst wird, geht relativ schnell. Meistens gebärt die Stute im Stehen. Dann kann das Fohlen 10- 20 Minuten abhängen, damit das Fruchtwasser aus der Lunge läuft. Falls die Stute im Liegen gebärt, sollte man das Fohlen, sobald es draußen ist, hochhalten, damit dies dann auch möglich ist. Es gibt verschiedene Geburtssituationen bei dem Fohlen, im Folgenden sind die wichtigsten erklärt.

Geburtensituationen beim Cria

Lage Stellung Haltung
Vorderendlage:

Kopf und Vorderbeine zuerst in den Geburtskanal
Obere Stellung: Wirbelsäule des Fohlens zeigt zu der der Stute Beugehaltungen: Gelenke, Hals oder Kopf können gebeugt sein
Hinterendlage: Hinterbeine zuerst in den Geburtskanal Untere Stellung: Wirbelsäule des Fohlens zeigt zum Bauch der Mutter  
Querlage:

Rücken oder Bauch in Richtung Geburtskanal
   

Wenn sich das Cria bei der Geburt nicht in der Vorderendlage befindet, oder die Geburt länger als 45 Minuten dauert, benötigt die Stute meistens Geburtshilfe. Das Fohlen muss dann in die richtige Position gebracht werden, damit es lebend und gesund zur Welt kommen kann. Bei jedoch 90% der Fälle befindet sich das Fohlen zur Geburt in der Vorderendlage und kommt ohne Hilfe zur Welt.
Innerhalb der nächsten 6 Stunden tritt die dritte Phase ein, die Nachgeburt wird abgesetzt.

Es ist für das Fohlen grundsätzlich lebensnotwendig, dass es nach der Geburt die Kolostralmilch (Erstmilch) von der Mutter trinkt. Neben wichtigen Antikörpern befinden sich viele Proteine, Enzyme, Vitamine, Mineralien und Energie in dieser Milch. Diese muss das Cria nach der Geburt aufnehmen, damit der Körper mit der plötzlichen Umweltveränderung zurechtkommt.

Eine Geburt in Bildern

Die Alpakas sind Herdentiere, sie fühlen sich in der Gruppe am wohlsten. Sie sind auch Fluchttiere, das heißt meistens, wenn einer rennt rennen die anderen hinterher. Das ist sehr praktisch, wenn man die Tiere mit Futter zu z.B. Tierärztlichen Behandlungen (Impfen, Entwurmen, usw.) anlocken möchte. Jedoch sind nicht alle unserer Alpakas immer „Fressdumm“. Manchmal bemerken sie unsere List und laufen weg. Wenn eine wirkliche Gefahr droht fliehen Alpakas, jedoch gibt es bei Ihnen auch Strategien zu Verteidigung. In Australien werden sie sogar als Herdenschutztiere eingesetzt. Lesen Sie unter Verteidigung mehr.

Widerristhöhe: 80- 99 cm

Unsere Stuten: etwa 60- 70 kg

Unsere Hengste: etwa 70- 80 kg

Alpakas sind Herdentiere, was bedeutet, dass eine Einzelhaltung nicht möglich ist. Sie widerspricht dem Tierschutzgesetz und ist damit streng verboten. Um zwei Alpakas artgerecht halten zu können, benötigt man eine Weidenfläche von mindestens 1000 m²;. Vom Veterinäramt ist gefordert, dass man pro Tier, das zu diesen hinzukommt, weitere 100 m²; benötigt. Unserer Auffassung nach ist dies jedoch viel zu wenig. Unsere 16 Stuten haben eine Fläche von 15000 m²; zur Verfügung, unsere 9 Hengste haben eine Fläche von etwa 6000 m²; und für kranke oder hochtragende Tiere haben wir noch unsere Quarantänekoppel mit einer Fläche von ca. 1800 m²;. Hinzu kommen noch der Paddock und der Stall (300 m²;), die wir direkt bei unserem Haus haben. Dort werden abends und nachts die Alpakas untergebracht, die krank oder hochtragend sind.

Unsere Tiere können das ganze Jahr über wählen, ob sie im Offenstall oder auf der Weide sein möchten. Bei schlechtem Wetter entscheiden sich die Alpakas meistens für den warmen Stall. Manche genießen aber auch den Wind und Regen. Kälte kann ihnen nichts, da in den Anden nachts Temperaturen über -20°C herrschen. Wenn sie sich in ihren Stall zurückgezogen haben, sind sie bei dem ersten Sonnenstrahl aber auch gleich wieder draußen. Zu fressen bekommen sie Gras, Heu und mitunter auch Müsli. Frisches Wasser muss selbstverständlich immer bereit stehen. Sie werden pro Jahr einmal geschoren und ihre Zehennägel müssen alle paar Monate gepflegt werden. Dabei hat das Alpaka natürlich keine Schmerzen.

Um Krankheiten und Parasiten vorzubeugen, empfiehlt es sich, jeden Tag auszumisten.

Für Wettbewerbe, Messen, Auftritte in Altenheime, gewisse tierärztliche Untersuchungen und Behandlungen usw. ist es wichtig, dass die Alpakas am Halfter laufen und sich führen lassen.

Und damit es den Alpakas richtig gut geht, sollte man ein großes Herz für sie haben!

Roxana *13.01.2001

Unsere zweitälteste Stute. Sie und Isabella waren unsere ersten Tiere. Roxana ist sehr geduldig und lässt sich von uns vieles gefallen. Sie hat eine ausgesprochen gute und dichte Faser und bringt die besten Fohlen, auch wenn sie selbst nicht (mehr) so kräftig wirkt.

Emilia *11.06.2008

Emilia ist eine Tochter von Roxana. Sie haben äußerliche Ähnlichkeiten wie die Fellfarbe und Musterung, allerdings hat Emilia einen kräftigen Körperbau, was ihre Mama nicht hat und auch nicht hatte. Emilia ist groß und stark, auch im Charakter. Als ängstlich kann man sie nicht bezeichnen, sie ist sehr der neugierige Typ, der bei Stress eher anfängt ein bisschen zu zicken.

Verona *2005

Verona, benannt nach einer Werbefigur, trägt diesen Namen, da sie immer anfängt zu schreien, wenn man auf sie zu geht, ihr das Halfter anlegt oder sie zwecks Untersuchungen anfassen möchte. Sie ist die Angst in Alpaka, hält sich immer auf Abstand und beobachtet lieber ein Weilchen bevor sie Situationen Glauben schenkt. Wir vermuten, dass sie diesen ängstlichen und vorsichtigen Charakterzug aufgrund ihrer Vergangenheit entwickelt hat. Sie hat mehrere Transporte von Händlern und Züchtern hinter sich und nicht jeder geht einfühlsam mit den Tieren um. Und ein kleines Sensibelchen, wie unsere Verona, lernt daraus, dass man Menschen nicht wirklich trauen kann, was sie an manche Fohlen prima weitergibt.

Inti Pala *15.05.2004

Inti Pala ist eine von unseren beiden weißen Suri Stuten. Sie hat immer ein strahlendes Lächeln im Gesicht, da ihre Unterlippe etwas zu kurz ist und man daher häufig ihre Zähne sieht. Gilt eigentlich nicht als besonders schön, wir freuen uns aber über die freundliche Begrüßung. Ansonsten ist Inti Pala eine sehr gute Stute mit einem korrekten Körperbau und einer sehr weichen und glänzenden Faser.

Benita *2009

Benita ist eine von unseren beiden weißen Suri Stuten. Ab und zu sieht sie Inti Pala zum Verwechseln ähnlich, denn beide haben manchmal ein Lächeln im Gesicht. Jedoch ist Benita etwas selbstbewusster und nicht so ein Tagträumer wie Inti Pala. Beim Fressen ist Benita eine der Ersten. Bei Benita können wir das Alter nur schätzen und auch der Vater ist uns unbekannt. Der Vorbesitzer hat vom Züchter der Stute keinerlei Papiere erhalten. Als Benita dann in unsere Hände kam und wir beim Züchter nachfragten wurde angeboten die Daten zu kaufen, da Benita ja zum "Hobbytierpreis" verkauft wurde.

Keine Angst - Bei uns und den meisten anderen Züchtern ist es natürlich selbstverständlich, dass der Käufer alle bekannten Daten über das erworbene Tier erhält, egal ob Hobby- oder Zuchttier.

Black Rose *12.03.2005

Black Rose ist unsere einzige schwarze Alpakastute. Sie ist sehr ausgeglichen aber auch etwas zurückhaltend. Auf keinen Fall ist sie bei neuen Sachen die Erste, die neugierig um die Ecke schaut, sondern stellt sich lieber hinten an. Ihr Vlies ist sehr gut, da es richtig schwarz ist und keine Farbschattierungen darin hat.

Aymara *28.09.2002

Aymara, unter Tierärzten bekannt als „Der Drachen“, ist eine leicht fehlgeprägte Stute, da wir vermuten, dass sie mit der Flasche großgezogen wurde. Alpakas, die zu viel Kontakt zu Menschen haben, insbesondere wenn sie noch klein sind, werden fehlgeprägt. Fehlgeprägt bedeutet, dass sie nicht zwischen Alpaka und Mensch unterscheidet, was den großen Nachteil hat, dass auch auf uns Menschen gespuckt wird wenn ihr was nicht passt. Bei tierärztlichen Untersuchungen oder Gängen am Halfter spuckt Aymara permanent. Wir nennen diese Stimmung „verärgert“, was eigentlich eine zu freundliche Bezeichnung für ihr Verhalten ist. Sie spuckt nicht nur Spucke, sondern auch saftigen grünen Mageninhalt, der sehr unangenehm duftet. Wenn es mal sein muss, dass sie von der Weide reingeholt wird, müssen wir aufpassen, wo wir langgehen, da ansonsten alle Autos, die in den Straßen parken, erst mal in eine Waschanlage müssten.

Aber auch wenn unsere Aymara öfter mal ein Drachen ist, haben wir sie sehr gern uns würden sie heute auf keinen Fall mehr verkaufen. Wenn sie nämlich nicht tragend ist und gute Laune hat, gibt es auch schöne Momente mit ihr, da sie sich dann auch mal streicheln lässt, was Alpakas ohne Fehlprägung nicht gut finden. Selbstverständlich ist so eine Fehlprägung aber nicht empfehlenswert. In Aymaras Fall ist es jedoch nicht unser verschulden.

Diva & Dona Rosa

Diva *19.05.2012
Für Diva ist der perfekte Name gewählt worden, da sie wirklich sehr divenhaft wirkt und sie ist auch eine wirklich schöne Stute, da sie einen guten Körperbau hat und ihr Surifell ihre Figur umschmeichelt. Außerdem schmückt sie sich oft mit etwas Heu, eine echte Diva eben.

Dona Rosa *2006
Dona Rosa, aus dem spanischen von la dona= die Frau und Rosa, da ihre Fellfarbe ein seltenes Rosa- Grau ist. Leider bedeutet selten meistens, dass dem Phänotyp ein Gendefekt zugrunde liegt und ein Gendefekt, also ein Fehler im Erbgut, bedeutet häufig eine nicht so gute Gesundheit. Unsere Dona ist jedoch eigentlich immer gesund, sie ist nur relativ dünn und ihren Fohlen geht es oft nicht so gut. Dies ist der Grund, weshalb wir sie nicht mehr decken lassen, obwohl graue Wolle etwas so besonderes ist. Aber die Gesundheit der Tiere und ihr Wohlbefinden sind uns sehr wichtig.

Dona kann man aber auch eindeutschen als „Donner“, da Rosa unser aufmüpfiges und zickigstes Alpaka ist und viel zu meckern hat. Wenn es z.B. Futter gibt, knurrt und spukt sie alle anderen an und möchte das ganze Futter für sich beanspruchen. Leider muss sie jeden Tag neu feststellen, dass das nicht funktioniert. Aber versuchen kann man es ja jeden Tag erneut. Wenn man sie zur Seite schieben möchte, um an etwas heranzukommen, hat sie immer einen filmreifen Blick drauf der so viel sagt wie: „Wie kannst du es wagen mich anzufassen“. Fazit: Sie ist nicht schön, sie ist nicht nett, sie bringt keine gesunden Fohlen, aber weggeben würden wir diesen Donner auch nicht!

Isabella *20.06.1999

Isabella ist unsere älteste Alpakastute. Sie uns Roxana waren unsere ersten Tiere und sind somit heute unsere „Stammesältesten“. Sie verkörpert viele positiven Charaktereigenschaften von einem Alpaka: Geduld, Toleranz, Neugierde, Sanftmut, Behutsamkeit aber auch selbstsichere Züge wie Erhabenheit, Tapferkeit und Stolz. Mehr über Isa erfahren Sie unter „Oldtimer“.

Annabella *23.08.2006

Annabella ist, wie man sich vielleicht denken kann, verwandt mit Isabella. Sie ist die Enkeltochter von Isa. Seit Oktober letzten Jahres hat Anna ein Fohlen bei sich, Allegro. Sie ist eine sehr fürsorgliche Mutter, vertraut uns Menschen jedoch viel und war nicht böse als wir ihren kleinen Sohn nach der Geburt abgetrocknet, etwas geföhnt und ihm eine Decke übergelegt haben. Sie läuft zügig am Halfter, wodurch es einfach war, Allegro auch daran zu gewöhnen. Anna hatten wir vor Jahren verkauft. Der Käufer verkaufte Annabella und ihre Tochter Benita weiter. Durch Zufall erfuhren wir davon. Als der Neubesitzer seinen Tierbestand verkleiner musste, kauften wir Annabella, Benita und ihren Sohn Benito zurück. Nun ist Annabella also wieder zu Hause und da bleibt sie jetzt auch.

Es gibt einen Astrophysiker namens Heinz Oberhummer. Oberhummer ist jedoch nicht nur erfolgreicher und gefragter Wissenschaftler, sondern auch Alpakazüchter. Dies ist aber mehr sein persönliches Freizeithobby. Wie Wissenschaftler jedoch sind, müssen sie alles erforschen. Also hat es nicht lange gedauert, bis im Kot der Alpakas eines der widerstandsfähigen Bakterien des Universums entdeckt wurde, genannt Deinicoccus radioduranas. Dieses Lebewesen erträgt die tausendfache radioaktive Strahlung, die andere Organismen schon längst getötet hätte. Wieso diese Bakterien so resistent gegen radioaktive Strahlung sind ist derzeit noch unklar. Laut Oberhummer muss das Bakterium aus dem Weltall gekommen sein, zum Beispiel durch ein Meteor, da dort radioaktive Strahlung in der Größenordnung herrscht. Dies würde bedeuten, dass sich außerirdisches Leben auf anderen Planeten fortpflanzen kann.

Das amerikanische Militär machte sich die Widerstandsfähigkeit des Bakteriums zunutze, indem sie das Lied „It´s a small world“ darauf speicherten. Angeblich könnten die Bakterien einmal an unzerstörbare Informationsspeicher dienen. Und so kann man aus Kot Geld machen, jedoch auf Kosten der Lebewesen.

Agra In Bearbeitung
Cosima
Aura
Maxima
Allegro

Magen- Darm Parasiten (Würmer und Kokzidien)
Erkennt man meistens daran, dass Alpakas Durchfall haben und abmagern. Daher empfiehlt es sich die Tiere regelmäßig zu entwurmen. Jedoch sollte der Kot vorher untersucht werden und das Entwurmungsmittel zwischendurch zu wechseln, um Resistenzen vorzubeugen.

Hautprobleme (Milben)
Alpakas neigen hin und wieder zu Hautproblemen. Diese werden häufig durch Milben ausgelöst. Daher muss man die Tiere regelmäßig untersuchen, um diesen Hautparasiten vorzubeugen, da es für das Tier sehr unangenehm ist (starker Juckreiz) und auch die Wolle stellenweise ausgehen kann. Falls ein Tier von Milben befallen ist, gibt es gute Arzneimittel von dem Tierarzt ihres Vertrauens, z.B. Spritzen oder Salben.

Magengeschwüre
Bei schlechter Zucht, falscher Fütterung oder zu viel Stress können Alpakas Magengeschwüre bekommen. Wenn dies rechtzeitig erkannt wird, ist es in der Regel behandelbar.

Wickel kauen
Dazu finden sie mehr unter Pflege (-> Zähne)

20-25 Jahre
Da die Tiere relativ alt werden, ist es wichtig, bei der Zucht auf einen guten und korrekten Körperbau zu achten. Sonst können im Alter Gelenkprobleme und Verschleißerscheinungen auftreten. Daher sollte man den Tieren immer gute Haltungsbedingungen sichern, wie artgerechtes Futter, saubere Weiden und zugluftsicheren Stall, frisches Wasser und regelmäßige Schur und Klauenpflege.

Deckhengste

ZL Tupac *23.01.2007
QAI Magicland Montgormery *22.0.2003
MMR Derek *15.09.2003
SF Moray *23.11.2011
SF Atua *10.07.2007
AQ Champan *29.06.2011

Hengste

Benito *03.09.2012

Bei der Alpakawolle gibt es über 22 Farben und über 60 Farbschattierungen.
Zum Beispiel gibt es diese Farben:

Weißtöne: Naturweiß, Grauweiß
Beigetöne: helles Beige, dunkels Beige, Karamellbeige, Goldbeige
Brauntöne: helles Haselnussbraun, Roggenbraun, Schokobraun, Bitterschokoladenbraun, Kastanienbraun
Grautöne: Dunkel und Hellgrau, Anthrazit, Silber
Rosagrautöne: In der Regel eine Mischung aus Grautönen, weiß, braun und schwarz Schwarztöne: Schwarzbraun (Bayblack) bis Tiefschwarz (Trueblack)

Wir haben versucht den Farben ein paar Namen zu geben, damit Sie sich die Vielfalt vorstellen können. Es sind noch lange nicht alle Farben, hinzukommen die Schattierungen, die von Tier zu Tier anders sind. Daher kann man die Farben schwer kategorisieren.

Roxana und Isabella sind unsere allerersten Alpakas gewesen und heute unsere ältesten Tiere in der Herde. Wir haben mit ihnen sehr viel Glück gehabt, da beide sehr tolerant, geduldig und gesund sind, wodurch wir am Anfang und bei den ersten Geburten keine Schwierigkeiten mit den Tieren hatten. Beide kommen aus Chile und waren tragend als wir sie gekauft haben. Roxana hat ihr chilenisches Fohlen bekommen, Isabellas Fohlen wurde scheinbar aufgrund des Transportstresses absorbiert. Sie wurde bei dem Importeur dann nachgedeckt und bekam bei uns dann etwa ein Jahr später auch ein gesundes Fohlen.

Isabella (*20.06.1999)

Isabella ist unsere älteste Alpakastute. Sie hat eine sehr sympathische Persönlichkeit, ist mit allen anderen verträglich, ist sehr geduldig aber vor allem ist sie ein sehr stolzes Alpaka. Dies erkennt man insbesondere an ihrem Gang: Die Füße werde grade voreinander abgerollt, sie stolpert nie und ihr Kopf ist immer im 90 Grad Winkel aufgerichtet.
Da sie so eine freundliche und aufmerksame Stute ist, aber auch selbst ein wenig mit ihrem Alter zu kämpfen hat, wird sie zur Zeit viel als Beistelltier für Tragende und Kranke Stuten eingesetzt.

Roxana (*13.01.2001)

Roxana ist unsere zweitälteste Alpakastute. Sie hat sehr gute Fasern. All ihre Fohlen sind gesund, haben hervorragende Wolle und einen wunderbaren Körperbau, einen viel besseren als sie selbst hat. Sie ist eine relativ kleine Stute, was sie sehr zierlich wirken lässt. Wenn man ihre Tochter Emilia neben ihr stehen sieht, ahnt man anhand der Wolle und Musterung, dass sie verwandt sein müssen. Was einen dann jedoch zweifeln lassen könnte ist, das Roxana, die kleinste und zierlichste Stute ist und Emilia eine der größten und schwersten.

Luft und Licht

Gute Luft und viel Licht sind sehr wichtig für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere. Die Alpakas sind sehr wetterbeständig und werden bei uns daher das ganze Jahr auf der Weide gehalten. Selbstverständlich haben sie jederzeit die Möglichkeit in ihren Stall zu gehen, wo sie zur kalten Jahreszeit viel Heu zum Fressen und Kuscheln finden. Durch die regelmäßige Schur (einmal im Jahr) haben sie immer die richtige Menge Wolle zu jeder Jahreszeit am Körper. Damit auch im Stall die Luft gut ist und um Krankheiten vorzubeugen, wird dieser jeden Tag sauber gemacht.

Schur

Alpakas vor dem Scheren

Diese Länge der Wolle ist für das Tier nicht angenehm. Außerdem ist es schwierig und aufwendig das Vlies so sauber zu halten, wie auf dem Foto. Die langen Wollfasern bieten sich für die Einnistung von Krankheitserregern an. Unsere Tiere werden einmal im Jahr geschoren. So sind sie immer gepflegt, weitestgehend vor Krankheitserregern geschützt, bewegungsfähig und können ihre Temperatur normal regulieren.

Zehennägel

Wie bei uns Menschen auch wachsen bei den Alpakas die Zehennägel nach. Da sich die Tiere diese auf unseren weichen Wiesen nicht einfach wie in ihrer Heimat in den Anden ablaufen können, müssen wir sie ihnen regelmäßig schneiden. Wenn die Zehennägel nicht gekürzt werden, können sich die Nägel nach außen biegen oder gar zu hoch einreißen und große Schmerzen verursachen. Wenn sie sich nach innen biegen, nehmen die Alpakas automatisch eine orthopädische Fehlstellung ein. Dies hat dann negative Auswirkungen auf die Körperhaltung und damit verbunden die Gesundheit der Tiere.

Zähne

Bei Alpakas wachsen die Zähne das ganze Leben lang nach. Bei einem Gebissfehler, das heißt die Zähne des Ober- und Unterkiefers treffen nicht richtig aufeinander, fehlt manchen Zähnen der Abrieb. Dadurch können diese höher wachsen als andere. Dies wird hier in Deutschland durch das weiche Gras gefördert, da dieses kaum Abrieb bietet. In den Anden sind Alpakas härteres und mineralstoffreicheres Raufutter gewöhnt. Deshalb muss man bei uns Mineralien und Heu zusätzlich füttern. Im vorderen Bereich vom Gebiss haben die Alpakas nur unten Zähne, am Oberkiefer befindet sich eine harte Kauplatte. Den Schneidezähnen fehlt in der Regel häufiger Abrieb, weshalb diese oft sehr lang werden können und deshalb regelmäßig gepflegt werden müssen. Daher solle man die Zähne öfter kontrollieren. Bei uns werden bei den betroffenen Tieren einmal im Jahr, wenn sie geschoren werden, die Schneidezähne wenn nötig gekürzt.

Wenn ein Alpaka einen Gebissfehler hat, hat das zur Folge, dass das Alpaka die Nahrung nicht ausreichend zerkauen kann. Beim Wiederkäuen kann es dann zum sogenannten Wickelkauen kommen. Davon spricht man, wenn das Alpaka wiedergekäutes Gras oder Heu im Maul behält. Wenn das Tier zu lange oder zu scharfkantige Backenzähne hat, versucht es mit dem Wickel (Futterballen) die Backe oder auch das Zahnfleisch vor Schmerzen beim Kauen zu schützen. Man kann dies manchmal an einer Schwellung der Backe des Alpakas erkennen. Um die korrekte Funktion der Zähne und damit verbunden auch die Gesundheit der Tiere wiederherzustellen, müssen betroffene Tiere schnellstmöglich behandelt werden.

Folgende Symptome können auf einen Gebissfehler hindeuten:
- Speicheln
- Das Alpaka will oder kann nicht fressen, es hat offensichtliche Schmerzen beim Kauen
- Wiederkehrende Geschwulst im Bereich des Kiefers
- Schwierigkeiten beim Halten des Körpergewichts

Die Alpakafaser ist wie Kaschmir und Mohair eine Edelfaser. Sie zeichnet sich durch ihre hervorragenden thermischen Eigenschaften aus. Durch ihren hochisolierenden "Thermoskannen-Effekt" schwitzt und friert man in Alpakaprodukten nicht. Diese thermischen Eigenschaften und der einzigartige Tragekomfort machen die Fasern sowohl für Sommer- wie Winterkleidung wertvoll und geeignet. Die Alpakawolle ist sehr weich, leicht und hat antiallergene Eigenschaften. Ein herausragendes Merkmal der Alpakafaser ist ihre hohe Farbvarianz mit 22 Grundtönen plus Farbschattierungen. So das die Fasern naturbelassen und ohne chemische Behandlung verarbeitet werden können. Diese Alpakawollprodukte halten sehr warm und sind dabei überraschend leicht. Für Allergiker sind sie geeignet, weil in der Faser kein Wollfett enthalten ist, auf welches die meisten Allergiker reagieren. Hinzu kommt, dass die Alpakafaser als unbehandelte Naturfaser antibakteriell wirkt.

Wir sichern diese herausragenden Eigenschaften in unserer ökologischen handwerklichen Verarbeitung.

Huacaya und Suri im Vergleich

Huacaya
Die Huacaya- Faser ist sehr weich und flauschig. Sie wächst im Lot zum Körper, sind sehr dicht und bilden keine Bündel. Durch die hohe Faserdichte baut sich ein großes Volumen auf, wodurch die Tiere sehr widerstandsfähig gegenüber schlechtem Wetter und kalten Temperaturen sind. Sogar bei Schnee übernachten die Huacayas draußen und erwachen am nächsten Morgen mit einer überfrorenen Schneeschicht am Körper. Diese hat jedoch auch wieder eine isolierende Wirkung. Bei Regen wird die obere Wollschicht eingedrückt, wodurch sich eine wasserundurchlässige Schicht entsteht, welche das darunter befindliche Vlies und die Hut vor Nässe schützt.

Meistens meint man Huacayawolle, wenn man von Alpakawolle spricht, weil diese am meisten verbreitet ist. Das liegt daran, dass sich die Huacayafasern leichter verarbeiten lassen als Surifasern. Doch wir halten auch Suris und verarbeiten auch deren Woche.

Suri
Im Vergleich zu den Huacayafasern haben die Surifasern einen höheren Glanz, wodurch sie als edler gelten. Das Vlies scheitelt sich auf dem Rücken der Suris. Die typischen Locken hängen seidig am Körper herab. Da das Surivlies nicht im Lot Körper wächst, und die Fasern in lockigen Strähnen wachsen, baut sich kein großes Volumen an Wolle auf, wodurch die Isolierung nicht so gut ist und Suris schneller anfangen zur frieren. Daher gehen sie in der Regel bei schlechtem Wetter früher in den Stall. Die Verarbeitung des Vlieses ist deutlich aufwendiger als die eines Huacayavlieses.

Sprache

Alapkas sind leise und ruhig. In ihrer Sprache wird gesummt, wir hören meistens ein „Hmm“ heraus. Dieses „Hmm“ tritt in verschiedenen Betonungen auf, je nachdem in welcher Stimmung das Alpaka grade ist. In der Regel summen sie, wenn sie zufrieden sind. Doch auch wenn sie überrascht sind, ihre Mutter oder ihr Fohlen suchen oder wenn sie beim Fressen sind. Je nach Situation klingt das „Hmm“ etwas höher oder tiefer, lauter oder leiser, länger oder kürzer. Daran kann man als erfahrener Alpakahalter auch die Emotionen des Tieres deuten, ob es zufrieden, nervös, energisch oder verwirrt ist.
In Gefahrensituationen können Alpakas aber auch schon mal ganz schön laut werden. Mit lauten und hohen Schreien warnen sie die anderen uns versuchen Feinde zu vertreiben. In manchen Gegenden werden sie sogar als Herdenschutztiere eingesetzt. Erfahren Sie mehr unter „Verteidigung“.

Körpersprache

Alpakas verständigen sich viel über ihre Körpersprache. Sie können durch die Haltung verschiedene Gefühle und Zustände anzeigen wie zum Beispiel Dominanz, Aggression, Gebietsansprüche, Unterwürfigkeit, Freude, Stress, sexuelle Aktivität, Gesundheitszustand und Rangordnung. Jedoch ist zu beachten, dass die Körpersprache durch die Domestikation verändert bzw. beeinflusst worden ist.
Signale mit Ohren, Kopf und Schwanz. Hauptform der Kommunikation ist die Stellung des Kopfes, der Ohren und des Schwanzes. Durch diese Verständigung wird die Rangordnung in einer Herde festgelegt und erhalten. Bei Alpakas kann bereits eine kleinste Veränderung der Ohrenstellung auf Wachsamkeit, Zufriedenheit, Aggression oder Missfallen hindeuten. Letzteres kommt häufig an der Futterraufe im Gedrängel vor. Je mehr die Ohren angelegt sind und je höher das Näschen gehalten wird, desto mehr sind sie verärgert. Wenn die Ohrensignale ignoriert werden, fängt das genervte Alpaka an zu spucken. Beim Fressen kommt jedoch meistens nur Luft und Spucke, keine Mageninhalt, da Alpakas das auch ekelig finden und dann erst mal nicht weiter fressen können. Nachdem sie gespuckt haben stehen sie mit geöffnetem Maul da sodass dieses „abtropfen“ und „ausdünsten“ kann.

Die Körpersprache der Alpakas ist sehr vielseitig. Es existieren viele Kombinationen aus Schwanzhaltungen mit Ohrstellungen. Wenn das Schwänzchen gehoben wird ist das in der Regel ein Zeichen für eine Aggression. Das Heben des Schwanzes ist eine deutliche Warnung, wenn sich dann etwas bewegt, kann es der Auslöser für eine „vollendete“ Aggression sein, das heißt das Alpaka spuckt

So sieht die "entspannte Haltung" eines Alpakas aus. Der Hals fällt leicht nach vorne (kein 90° Winkel zwischen Rücken und Hals), der Schwanz hängt herab.

Diese Haltung wird auch „Patthaltung“ genannt. Gemeint ist damit eine Art Zugunfähigkeitssituation. Durch diese Haltung kommunizieren zwei oder auch mehrere Alpakas miteinander. Diese Haltung tritt häufig auf. Der Hals ist im 90° Winkel aufgerichtet, der Schwanz hebt sich leicht ab, die Ohren sind angelegt. In solchen „Pattsituationen“ stehen Alpakas starr nebeneinander. Eines der Alpakas muss weggehen oder den Kopf wegdrehen, ansonsten kommt es zum Spucken. Dass sie sich Stoßen oder aggressiv die Stimme erheben ist eher selten.

So sieht ein wachsames Alpaka aus. Diese "Wachsamkeitsstellung" sieht man zum Beispiel, wenn ein Alpaka andere Tiere sieht, bei uns kann man diese Haltung oft beobachten, wenn sich ein Schaf auf der anderen Seite des Zauns nähert oder ein Spaziergänger an der Weide vorbeigeht. Das Alpaka steht aufrecht, die Ohren und die Augen haben das im Visier, was ihre Aufmerksamkeit geweckt hat. Aus Unsicherheit wird der Schwanz manchmal leicht angehoben. Bei unbekannten Lebewesen oder Dingen, die ein Alpaka entdeckt, kann es sein, dass auch weitere Mitglieder der Herde diese Körperhaltung annehmen. Diese Haltung signalisiert in erster Linie Neugierde, kann aber auch die Vorstufe zum Alarm oder Flucht sein. Wenn sie glauben, dass eine Gefahr droht ruft das Alpaka. In durch ihre Entwicklung Südamerika gibt es bei den Herdentieren immer mindestens ein Alpaka das aufpasst, dass keine Gefahr lauert. Dadurch, dass Alpakas sehr scharf sehen können, nehmen sie auch kleinste versteckte Bewegungen wahr. Das macht sie zu hervorragenden Aufpassern. In manchen Gebieten werden sie sogar als Herdenschutztiere eingesetzt (à mehr unter Verteidigung). Wenn sie eine Bedrohung ausfindig gemacht haben, werden sich die Alpakas in der Herde entweder dem Lebewesen oder Objekt nähern, um es zu vertreiben oder sie ergreifen die Flucht.

Diese Verbeugung bedeutet in der Alpakasprache Unterwürfigkeit. Der Hals wird nach unten gebogen, der Kopf ist gesenkt und das Schwänzchen auf den Rücken geklappt. Es signalisiert einem anderen Tier, dass dessen Dominanz erkannt und akzeptiert wurde und es ihn oder sie nicht herausfordern will.

Falls diese Verbeugung von einem jungen Hengst gegenüber dem Menschen geäußert wird, sollte man jedoch darauf vorbereitet sein, dass der Hengst fehlgeprägt ist, da er versucht mit dem Menschen zu kommunizieren, als wäre er ein Artgenosse. In Zukunft kann es passieren, dass er den Menschen versucht zu einem Territorialwettstreit herauszufordern. Dies kann durchaus gefährlich werden. Alpakas sind durchaus in der Lage kleinere Lebewesen, etwa bis zu der Größe eines Schäferhundes, zu töten. Der Mensch ist zwar größer, aber auch ihm können erhebliche Verletzungen zugefügt werden. In so einem Falle, wo das Alpaka den Menschen als seinesgleichen wahrnimmt, sollte der Kontakt zu dem Tier reduziert werden, um einer Fehlprägung vorzubeugen. Daher ist es immer wichtig, sich auch Zeit für die Tiere zu nehmen, um soziale Entwicklungen oder Veränderungen erkennen zu können.

Wie kommt es zum Spucken?

Eine Aggression beginnt:

Wenn sich ein Alpaka bedrängt, belästigt oder herausgefordert fühlt, ist es verärgert, eine Aggression baut sich auf. Als erstes werden die Ohren angelegt und der Schwanz hebt sich etwas.

Die Aggression schreitet fort:

Wenn der Störfaktor (meist ein anderes Alpaka) anhält, steigert sich die Aggression. Die Ohren liegen noch weiter an, der Schwanz hebt sich deutlich hoch und die Nase wird hochgehalten.

Offene Aggression

Der Zustand einer „offenen Aggression“ wird erreicht:

Der Kopf ist deutlich gehoben, Ohren angelegt und Schwanz auf einer Höhe mit der Wirbelsäule.

Flehmen

Das Flehmen folgt:

Schwanz ist manchmal wieder abgesenkt, der Kopf beinahe senkrecht hochgehoben. Oft hört man sein leises Schnauben oder Luft einziehen.

Spucken

Nun reicht´s, jetzt wird gespuckt:

Der Schwanz ist wieder deutlich gehoben wie in der „offenen Aggression“, Nase ist nach oben gestreckt und der Herausforderer wird angespuckt. Wenn der Verdruss sehr groß ist, wird auch Mageninhalt hochgeholt, was auch das spuckende Alpaka als sehr unangenehm empfindet. Zu erkennen ist dies an der Körperhaltung danach: Das Alpaka steht fast regungslos herum, die Ohren hängen und das Maul ist geöffnet.

Baden

Unsere Alpakas haben sogar ein Hobby, welches sie jedoch nur im Sommer ausüben: Baden! Wenn wir im Sommer das Wasser wechseln und das alte auf die Wiese gießen, suhlen sie sich in der Pfütze. Wenn man dann noch kühles Wasser über sie gießt, ist der Badespaß perfekt!

Aufgrund ihres ruhigen Wesens werden die Alpakas zunehmend in der Therapie eingesetzt. Sie helfen vielen Menschen, sei es älteren oder kranken, zu entspannen und Ängste zu Überwinden. Es gibt mittlerweile zahlreiche Betriebe, die solche tiergestützten Therapien anbieten und auch oft sehr erfolgreich damit sind.

Wir bieten diese Therapiemöglichkeit jedoch nicht an, da wir sehr viel Wert auf eine artgerechte Haltung legen. Und da Alpakas leider keine Kuscheltiere sind und es eigentlich nicht mal mögen angefasst zu werden, ersparen wir ihnen diesen Stress. In Altenheime gehen wir nur sehr selten. Die Tiere dulden die Berührungen zwar, genießen sie jedoch nicht und freuen sich, wenn sie auf ihrer schönen Weide sein dürfen.

Dromedar und Trampeltier

Abstammung
Vor rund 35 Millionen Jahren fand die Entwicklung der Urkameliden, die gemeinsamen Vorfahren der Alt- und Neuweltkameliden, in Nordamerika statt. Als Säugetiergattung gehören sie in die Ordnung der Huftiere und in die Unterordnung der Schwielensohler. Anhand von versteinerten Skeletten von den Urweltkameliden, sie man heute in manchen Museen sieht, konnte man erkennen, dass sie damals eine Größe von nur 30cm hatten. Ebenso war es auch bei dem Urpferd, auch dieses war zu Beginn nur so klein.

Entwicklung von Altweltkamelen und Neuweltkamelen

Während der letzten Eiszeit wanderte ein Teil der Urweltkameliden über die damals vorhandene Landverbindung nach Asien. In Asien haben sich die Altweltkameliden entwickelt, darunter die bekannten Arten Dromedar (einhöckrig) und Trampeltier (zweihöckrig).

Während sich der eine Teil in Richtung Osten begab, wanderten die anderen Urweltkameliden in Richtung Süden, in das heutige Südamerika. Im Laufe der Zeit entwickelten sich durch die Evolution die Vikunjas und die Guanakos, welche dort auch noch heute in Wildform leben. Diese Wildformen hat man domestiziert, da man Wolllieferanten und Lasttiere brauchte. Aus den Vikunjas gingen nach heutigem Wissensstand die Alpakas hervor, aus den Guanakos die Lamas.

So nah verwandt, wie man also glauben mag, sind diese beiden Arten nicht, da sie nicht voneinander abstammen. Beide stammen von Kamelen ab, ihre Entwicklung hat sich jedoch vor schätzungsweise ca. 100.000 Jahren getrennt.
Aufgrund des Lebensraums und der vor etwa 5000 Jahren begonnenen Zucht der Alpakas ist ihre Wolle anders, bzw. gar hochwertiger als die der Lamas, da Lamas nicht wegen ihrer Wolle sondern als Lasttiere gezüchtet wurden. Alpakafasern sind Edelfasern.

Alpakas als Herdenschutztiere
Da Alpakas und Lamas eine durch die Evolution bedingte Abneigung gegen Hundeartige (Caniden) haben, also gegen Wölfe, Füchse, Kojoten und andere, können sie zum Schutz von Nutztieren wie z.B. Schafen eingesetzt werden.
Manche Menschen sind der Meinung, dass sich das Lama als Beschützer besser eignet als das Alpaka. Der Grund dafür ist natürlich die Größe des Lamas und damit verbunden auch die größere Kraft. Jedoch sind viele Alapkas bekannt, deren Elan, Kraft und Aggression manchmal kaum zu übertreffen sind.
In Australien werden mittlerweile seit über 20 Jahren Alpakas erfolgreich als Herdenschutztiere eingesetzt. Dort beschützen sie Nutztiere wie Schafe, Ziegen, Rinder und Geflügel vor den dort wildlebenden Wildhunden, Dingos, Raubvögeln und Füchsen.
Wie unter Charakter beschrieben, sind Alpakas, aber auch Lamas, sehr aufmerksame und neugierige Tiere. Eindringlinge werden früh bemerkt und dann genauer untersucht. Bei Caniden wird der Hetz- oder Beutetrieb durch die Flucht der Beutetiere ausgelöst. Daher wird durch das Verhalten der Alpakas der Jagdtrieb aufgehalten. Wenn sie den Eindringling trotzdem als Feind einordnen, schreien die Alpakas sehr laut und versuchen den Neuen durch Imponieren zu vertreiben. Dabei werden die Vorderbeine eingesetzt: Wie Pferde stellen sie sich auf ihre Hinterbeine und schlagen mit den Vorderbeinen. Dies hat schon vielen Angreifern das Leben gekostet, dafür aber das der zu beschützenden Herde gerettet. Wichtig ist natürlich, wie bei allen Schutztieren, dass sie das ganze Jahr gemeinsam mit der zu schützenden Herde sind, da sie sich ansonsten nur für sich selbst verantwortlich fühlen und nicht für das Leben der anderen Tiere.

Zu den nicht gemochten Hundeartigen zählen natürlich auch Hunde. Jedoch akzeptieren sie den eigenen Hund schnell, wenn sie ihn kennengelernt haben.

Zeitungsartikel vom 02.08.2002

„Australien: Der Wachhund für die Schafe heißt Alpaka

Wie die Medien berichten, haben sich die um 1860 in Australien eingeführten Füchse so stark vermehrt, dass ihre Zahl auf rund fünf Millionen gestiegen ist.
Dem Fuchs wird die Ausrottung von zehn spezifisch australischen Arten zugeschrieben.

Ein weiteres Ärgernis, vor allem für die Schafzüchter, ist die Vorliebe der Füchse für Lammfleisch. Da die Farmen zu groß sind, ist eine Jagd auf die Tiere uneffektiv.
Die Züchter wollen nun mit Hilfe von Alpakas das Problem angehen.

Alpakas, die Kleinform des Kamels werden inzwischen in Australien als 'Fuchsjäger' verkauft. Es ist als Nutztier gut zu gebrauchen und vor allen Dingen sehr wachsam. Wittern sie Gefahr, schreien sie ohrenbetäubend und setzen ihre 'Kampfzähne' ein.“

http://www.shortnews.de/id/402732/australien-der-wachhund-fuer-die-schafe-heisst-alpaka

Die zusammenhängende Wolle eines Alpakas nennt man Vlies. Da wir unsere Alpakas einmal im Jahr scheren, wird bei ihnen das Vlies nicht allzu schwer, wir erhalten jedes Mal 2- 4 kg pro Tier. Dabei sind die Fasern unterschiedlich lang, da die Länge von dem Alter des Tieres abhängig ist. Bei jungen Tieren können die Fassern manchmal bis zu 15 cm lang werden. Bei älteren Tieren sind sie jedoch in der Regel kürzer, wenn sie jedes Jahr geeschoren werden.

Das Wort „Fleece“ ist das englische Wort für Vlies. Von der Aussprache her gibt es keinen Unterschied. Es gibt auch Stoff, der im Deutschen Fleece genannt und auch so geschrieben wird. Dies ist ein Velourstoff (Textil mit flauschiger Oberfläche), der in der Regel aus Polyester besteht.

Unsere Alpakas leben das ganze Jahr über draußen auf der Weide. Die Stuten wohnen mehrere hundert Meter von den Hengsten entfernt, da sich diese sonst gar nicht aufs Fressen, Wiederkäuen und Schlafen konzentrieren könnten. Wir halten die jungen Hengste noch getrennt von älteren, da diese sonst Schwierigkeiten hätten, sich in der Rangordnung zu behaupten. Aber sobald es möglich ist, werden sie zusammengeführt. Die Stuten leben alle zusammen auf einer 15000 m² großen Fläche. Dort leben sie neben unseren Wensleydaleschafen. Ab und zu beschnuppern sie sich durch den Zaun, viel mehr verbindet die zwei verschiedenen Herden aber nicht. Trotzdem gibt es Momente, in denen sie sich gegenseitig unterhalten und die andere Art beobachtet wird.

Jede Herde hat einen gemütlichen Offenstall mit Heu, der jeden Tag ausgemistet wird. Außerdem befinden sich Bäume als Schattenspender in der Umgebung, wo sie sich im Sommer entspannen können.
Unsere Flächen:

Unsere 16 Stuten haben eine Fläche von 15000 m² zur Verfügung, unsere 9 Hengste haben eine Fläche von etwa 6000 m² und für kranke oder hochtragende Tiere haben wir noch unsere Quarantänekoppel mit einer Fläche von ca. 1800 m². Hinzu kommen noch der Paddock und der Stall (300 m²), die wir direkt bei unserem Haus haben. Dort werden abends und nachts die Alpakas untergebracht, die krank oder hochtragend sind.

So können sie bei uns die Alpakawolle erwerben. Diese ist vollkommen naturbelassen und wird per Hand verarbeitet, das heißt: Handkardiert, Handgesponnen, Handverzwirnt und Handgewickelt. Wir bieten Ihnen 100%ige Alpakawolle an, aber auch Alpakawolle, die mit anderen Naturfasern, wie z.B. Mohair oder Angora, verzwirnt ist. Diese anderen Naturfasern sind ebenfalls naturbelassen, teilweise aber auch gefärbt. Desweiteren haben wir auch Alpakawolle, die mit einem Acrylfaden verzwirnt ist, damit wir Ihnen auch Wolle mit Farbeffekten anbieten können.

Wenn Sie selbst jedoch nicht stricken oder häkeln wollen oder können, sind Sie vielleicht an unseren fertigen handgestrickten Produkten interessiert. Bei uns finden sie Schals, Socken, Bettschuhe, Mützen, Babyartikel und noch vieles mehr. Erfahren sie hier gleich mehr. Wenn Ihnen unsere selbstgemachten Sachen nicht gefallen, ist vielleicht etwas von den importierten Sachen aus Peru dabei. Diese sind meist industriell produziert.

Schöne Erlebnisse mit unseren Tieren

Auszeichnungen

Auch auf Wettbewerben erlebten wir so manches Wunder. In dem einen Jahr hatten wir Candido dabei, unseren weißen Surihengst. Temperamentvoll und wehrhaft wie die Suris sind, ließ er sich manche Berührungen und Untersuchungen nicht gefallen und trat irgendwann um sich. Leider erwischte er den Richter. Doch dieser steckte das Abwehrverhalten unseres Hengstes souverän weg und kürte ihn sogar zum Sieger. Candido machte also tatsächlich den ersten Platz… Wer weiß, vielleicht hat er den Richter mit seinem Tritt auch eingeschüchtert.

Bei einem anderen Wettbewerb erlebten wir auch ein Wunder. Für unseren Hengst, bei dem wir hofften, dass er gut abschneiden würde, haben wir Helado als Beistelltier dabei gehabt. Jedoch stellte sich heraus, dass Helado viel bessere Bewertungen erhielt und den ersten Platz belegte, nicht der Hengst, von dem wir es erwarteten. Gut, dass wir Helado dabei hatten! Dieser ist übrigens erfolgreicher Deckhengst in einer befreundeten Farm.

Sonnende Alpakas

Man sagt eigentlich, dass Alpakas nie auf der Seite liegen, es sei denn, es geht ihnen schlecht oder sie sind gar richtig krank. Eines Sommertages kamen wir zu unserer Weide, auf der die Stuten weiden. Wir waren geschockt: Die gesamte Herde lag auf der Seite und rührte sich kaum. In voller Panik rannten wir auf sie zu. Erst als wir vor ihnen standen und unser Schatten ihnen die Sonne stahl, hoben sie langsam ihre Köpfe. Es ging ihnen bestens, alles war gut. Auch ein Alpaka muss ab und zu einfach mal die Seele baumeln und den Alltagstress hinter sich lassen. Daher betrieben sie ein kollektives Sonnenbad.

Conni und die Alpakas

Mittlerweile haben wir seit 7 Jahren einen Pyrenäenberghund namens Constable, kurz Conni. Dieser passt wunderbar in unsere Familie und Herde, da er ebenso verrückt ist. Vielleicht hält er sich für ein Alpaka, vielleicht glaubt er auch nur, dass das was für die Alpakas gut ist auch für ihn gut sein muss. So kam es nicht selten vor, dass er gemeinsam mit den Hengsten Müsli gefressen hat.

Asco & Garzia

Wir hatten mal einen Schäferhund namens Asco. Dieser verstand sich bestens mit Grazia. Die beiden tobten regelrecht über das Gelände und waren wirklich gute Freunde. Das lustige daran: Grazia ist eine Alpakastute, und zwar unsere „Aushängeschildstute“ die auf unsere Bannern und Flyern zu sehen ist.

Ein Bild der Beiden Kumpel

Kranke oder alte Tiere

Leider kommt es auch vor, dass Tiere mal krank werden. Manchmal ging es einem Alpaka auch so schlecht, dass nicht klar war, ob es die Erkrankung übersteht. Da wir an jedem einzelnen unserer Tiere mit ganzem Herzen hängen, betreiben wir auch jeden Aufwand, um sie wieder gesund zu pflegen. Dies Danken sie uns allerdings erst später, denn die Einnahme von Medikamenten oder ähnliches macht ihnen nicht wirklich Spaß. Aber wenn man sie dann wieder gesund gepflegt hat und sie wieder raus auf die große Weide dürfen, rennen sie voller Lebensfreude über die Wiese und machen mitunter sehr lustige Sprünge. Da wissen wir dann spätestens, dass die „Quälerei“ durch die Behandlung das Richtige war.

Bei älteren Tieren hat man häufig das Problem, dass sie etwas abmagern. Wenn das passiert, holen wir gezielt dieses Tier und 1-2 Zustelltiere von der Weide und päppeln es auf. Auch da ist später häufig zu merken, dass es die Pflege und Energie gebraucht hat, da es hinterher wieder wie selbstverständlich über die Weide spaziert und sich mit anderen ums Futter streitet.

Besuche

Da Alpakas einen friedlichen und ruhigen Charakter haben, werden sie häufig zur tierstützen Therapie eingesetzt. Außer jedoch ein paar Seniorenheimbesuche machen wir solche Therapien nicht, da sie zwar tiergestützt aber nicht tiergeschützt sind. Uns liegt viel an dem Wohlbefinden unserer Tiere und da wir nur die Wolle verarbeiten, ersparen wir ihnen solche Auftritte.

Aber auch wir hatten schöne Momente mit unseren Tieren in der Therapie. Zum Beispiel hat das eine Jahr eine Frau, die 100 Jahre alt war, mit voller Freude und Begeisterung eines unserer Alpakas gestreichelt. Dieses ließ die Berührung über sich ergehen und hielt geduldig still. Aber das Herz der Frau hatte Feuer und Flamme für diese Tiere gefangen. Es ist schön, so etwas zu erleben. Ein anderes Mal hat ein Demenzkranker, ein Alpaka gestreichelt und sich sehr darüber gefreut. Dies war sehr ergreifend, da man ja nicht sicher sagen kann, wie viel diese Menschen überhaupt wahrnehmen und wahrnehmen können. Das Alpaka hatte seine Aufmerksamkeit auf jeden Fall gewonnen.

Die erste Geburt

Als wir beschlossen haben, dass wir mit Alpakas leben wollen, war klar, dass wir auch Jungtiere bekommen werden. Davor hatten wir das erste Mal ein wenig Bammel, da ja auch so vieles schief gehen kann… Aber bei der ersten Geburt lief alles bestens. Die Cria sind so unglaublich klein und leicht, außer Hals und Beinen ist an ihnen noch nicht viel dran. Da die Stuten ihren Nachwuchs nicht trocken lecken, haben wir es mit einem Handtuch trocken gerieben. Es war noch so unbeholfen und schwach, kaum vorstellbar dass sowas in der Natur überhaupt überleben kann. Aber trotz unserer Faszination von so einem kleinen zerbrechlichen Geschöpf hielten wir uns mit knuddeln und schmusen zurück. Alpakas mögen das nicht und können bei zu intensiven Kontakt mit Menschen fehlgeprägt werden, wodurch später auch der Mensch Zielscheibe beim Spucken ist, da er als „Alpaka“ gesehen wird. Wir waren so stolz auf unser erstes und gesundes Fohlen und freuten uns- und freuen uns immer noch- auf jedes weitere.

Warum wir Alpakas halten

Nicht für jeden ist ein Leben mit Alpakas das Richtige. Schließlich muss man sich jeden Tag im Jahr um die Tiere kümmern, sie brauchen jeden Tag Heu, das Wasser muss kontrolliert werden und es empfiehlt sich sehr, auch jeden Tag auszumisten. Mitunter brauchen sie medizinische Versorgung, was Zeit, einen Haufen Geld und Nerven rauben kann. Auch wenn sie den Großteil ihres Lebens lieb sind, gibt es Momente und Tage, an denen es schwieriger wird.

Aber uns war sehr bald nachdem wir die Alpakas das erste Mal gesehen haben klar: Wir wollen ein Leben mit Alpakas. Und wir sind auch heute noch der Meinung, dass es genau das Richtige für uns ist. Es war immer unser Wunsch, mit und von Tieren zu leben, ohne dass die Tiere eines Tages geschlachtet werden (müssen). Dies bietet sich bei Alpakas an, da Alpakawolle eine Edelfaser ist und man daher mit der Wolle ein bisschen Geld verdienen kann, waren Alpakas für uns genau das Richtige.

Bitte verstehen Sie das nicht falsch: Man wird im Alpakawollgeschäft nicht reich! Hinzu kommt, dass wir unsere gesamte Wolle per Handarbeit verarbeiten. Dies wissen nur wenige Leute heutzutage zu schätzen, allerdings läuft der Verkauf der Wolle auf manchen Märkten oder Veranstaltungen sehr gut. Es gibt auch Alpakazuchtbetriebe, bei denen ältere oder sehr kranke Alpakas geschlachtet werden. Ihr Fleisch kann man essen, allerdings ist an den mageren Tieren nicht viel dran. Diese Betriebe haben den wirtschaftlichen Vorteil, dass sie auch das Fell verarbeiten können.

Das etwas größere Geld, das wir mal verdient haben, haben wir durch den Verkauf von Jungtieren erhalten. Der Verkauf von Jungtieren ist zwar deutlich zurückgegangen, jedoch haben wir immer wieder welche abzugeben. Wir lieben unsere Alpakas und lieben das Leben mit ihnen. Mit ihrer Lebensfreude können sie jeden an einem noch so trüben Tag anstecken.

Weshalb wir Alpakas halten?

Weil uns ein Leben mit ihnen einfach sehr viel Freude macht!

Was? Antwort
Ordnung Paarhufer
Unterordnung Schwielensohler
Familie Kamele
Gattung/Wildform Vikunja
Art Alpaka
Lebenserwartung Ca. 20 - 25 Jahre
Alpaka-Typen Huacaya und Suri
Größe (Widerristhöhe) Ca. 80 - 100 cm
Gewicht ca. 45 - 90 kg
Deckeinsatz Hengst Ab 2 - 3 Jahre
Trächtigkeit Ca. 11 Monate +/- 2 Wochen
Fohlen 1 Cria, Zwillinge sind sehr selten
Gewicht eines Fohlens Ca. 3 - 10 kg
Farbe der Wolle Über 22 verschiedene Farben und über 60 Farbschattierungen
Schur 1 Mal im Jahr (Frühjahr)
Wollertrag ca. 2 - 6 kg
Platzbedarf Mindestens 2 Tiere: 1000m²;, für jedes, das hinzukommt zusätzliche 100m²;